2016 Lionel Favre – Tempo Cortex

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Vernissage am Donnerstag den 9. Juni ab 19:00 Uhr

Der Mensch hat die Welt geplant. Die Fähigkeit Pläne zu machen hat eine lange Tradition und ist der Beweis für die Intelligenz des Menschen. Jeder Plan hat irgendwann seine Gültigkeit gehabt und ist danach als eine Art Artefakt in die Masse der Erfindungen zurückgefallen um Teil des Menschheitserbes zu werden.

Die Evolution selbst ist rhythmisiert, sprich das Tempo dieser wird auf diversen Erfindungen basierend durch die Leistungen des Cortex – des Gehirns – ermöglicht.

Dies kann man mitunter auch gut mit der Bezeichnung der unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Menschheit nachvollziehen. Von der Steinzeit über die Eisenzeit, der Antike, dem Mittelalter, der Neuzeit bis hin zum Atom-, Raumfahrt- bzw. dem Internetzeitalter waren diese Stadien stets durch Pläne basierend auf dem Erfindungsreichtum der Menschheit geprägt.

„Heutzutage diktiert jedoch nicht mehr die Intelligenz sprich der Cortex sondern nur noch der Markt das Tempo.“ (Zitat Lionel Favre)

Bis zu Beginn der 90-ziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurden Entwürfe und Pläne vorwiegend noch handgezeichnet und stellten somit auch einen Beweis für Talent aber auch Könnerschaft des Einzelnen dar. Diese Tugenden scheinen jedoch gegenwärtig durch den Gebrauch digitaler Medien teils verloren gegangen zu sein. Dies führt dazu, dass heutzutage nur noch in den seltensten Fällen handgezeichnete Pläne angefertigt werden.

„Doch das Original fehlt uns, da das Original nun nur noch virtuell existiert. Wir gehören der Generation an, welche den Schritt von analog zu digital vollzogen hat. Die Kunst auf den Plänen ist der Beweis dieser Epoche und es stellt sich die Frage ob man durch den Verlust von analogen Plänen nicht auch die Welt selbst verplant hat.“ (Zitat Lionel Favre)

Text: Lucas Cuturi

Wo: Projektraum Lucas Cuturi, Neustiftgasse 107/5, 1070 Wien

Weiterführende Informationen zum Künstler unter:

Lionel Favre