2011 Together – Art & Design: Roman Pfeffer

Titelbild zur Ausstellung von Roman Pfeffer bei Nin Prantner 2011

3. Ausstellung der Ausstellungsreihe „Together – Art & Design“ ein Projekt der Wiener Möbeldesignerin Nin Prantner in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker und freien Kuartor Lucas Cuturi.

Roman Pfeffers Kunst, die durchaus minimalistische Züge aufweist, setzt immer wieder unterschiedlichste Faktoren in Relation zueinander. Seine Vorgehensweise lässt dabei nur selten einen gewissen Sinn für Ironie vermissen.
Pfeffers Arbeiten sind dabei immer äußerst präzise ausgearbeitet und auf das Notwendigste reduziert.
So auch in seiner Serie „Interventionen Berlin Lichtenberg“ in denen der Künstler an den unterschiedlichsten Stellen der Form des Quadrates oder seines dreidimensionalen Äquivalents – den Kubus in unterschiedlichen Situationen wiederfindet. Sei dies nun im Sandhaufen einer Baustelle am Unkraut, dass sich zwischen Pflastersteinen ansammelt oder im Erdmatsch auf dem sich neben dem Profil eines Autos – ein Quadrat abzeichnet. Dokumentiert sind diese Zufälligkeiten durch das „ehrliche“ Medium der Fotografie. Nur das in diesem Fall ausnahmsweise einmal nicht das Foto, sondern der Ort selbst manipuliert wurde.
Im Bildobjekt „K 24“ setzt sich der Künstler mit den Phänomen von Ursache und Wirkung auseinander. Nur zu oft möchte man wissen, wie etwas funktioniert oder welche Auswirkungen eine Aktion nach sich zieht. Hier liefert das Gezeigte auch sofort die Erklärung. Bei den Abkürzung „K 24“ handelt es sich, um die handelsübliche Bezeichnung von Schleifpapieren, welche eine eher grobe Schleifwirkung erzielen.
In seiner Installation mit dem Titel „Oberfläche eines Sockels mit den Maßen von 120 x 30 x 30cm“ setzt sich der Künstler ja auch mit einem der wichtigsten Vehikel des Kunstbetriebes auseinander, welches zur Erhöhung eines Kunstwerks dient, nämlich dem Sockel. Auch hier verwendet der Künstler einmal mehr das Mittel der Transformation, um eine gewünschte Aussage zu treffen. Roman Pfeffer hat diesem, hier sprichwörtlich die Haut abgezogen und präsentiert nun dem interessierten Kunst-Publikum sowohl den „nackten“ Sockel als auch dessen abgezogene Haut, in Form eines pyramidal aufgehäuften weißen Lackhügels, der wiederum durch einem Glassturz von den neugierigen Händen der Betrachter geschützt ist. Spinnt man dieses Bild in Gedanken nun weiter und assoziiert Kunst mit Religion, so kann man diesen Vorgang der Häutung als einen nahezu barbarischen Vorgang beschreiben indem der Sockels als einer der wichtigsten Vertreter zur Erhöhung von Kunst, eine Art Martyrium erleiden muss, um dann auch noch der gaffenden Menge vorgeführt zu werden. Was also auf den ersten Blick sehr ironisch wirkt kann daher bei genauerer Betrachtung durchaus als eine kritische Annäherung menschlichen Verhaltens verstanden werden und so wird der Sockel, der im Normalfall dazu dient ein Kunstwerk zu erhöhen zum Objekt der Begierde, zu einer Art Manifestation menschlicher Neugier.

Text: Lucas Cuturi

Ausstellungsdauer: 11. Oktober 2011 bis 21. November 2011

Links: www.romanpfeffer.com, www.nin.at