Austellung und Präsentation zur Instant Edition # 2
Im Unterschied zur klassischen Papiercollage hat Thomas Draschan die Bilder seiner 5-teiligen Serie „In Extenso“ aus Sujets seines, mehrere tausend Bilder umfassenden, digitalen Archivs zusammen gesetzt.
Im Gegensatz zur kommerziellen Gebrauchsgrafik, die den Herstellungsprozess stets kaschieren will und daher, um es mit Draschans Worten auszudrücken, „immer gephotoshopped aussieht“, legt der Künstler größten Wert darauf, dass die einzelnen Komponenten sehr wohl noch als solche zu erkennen sind. Man kann einerseits die Gesamtkomposition wahrnehmen, sieht aber andererseits auch immer die einzelnen Elemente. Mit anderen Worten: Die Werkgenese ist stets nachvollziehbar. Dazu der Künstler: „Es geht mir mitunter darum, dass man das Medium selbst auch mit reflektiert, nämlich über die Selbstreferenzialität hinaus.“ So trifft man in Draschans Kompositionen immer wieder auf mehrfach geschichtete Farb- und Darstellungswelten, die man in dieser Art normalerweise nicht auf einmal erleben kann. „Es ist wie eine Staffelung von Realitätsebenen“, sagt der studierte Experimentalfilmer, der sich unter anderem durch seine Found-Footage-Filme einen Namen gemacht hat.
In seinen Bildern arbeitete der Künstler bislang oft mit inhaltlichen Zusammenhängen, Blickachsen und narrativen Elementen. In dieser Serie hat er jedoch ganz bewusst den Versuch unternommen, diese zurück zu drängen, um formale Beziehungen hervorzuheben. „Die Serie ist daher auch eher grafisch als erzählerisch“, so das Resümee des Künstlers.
Im Hausgebrauch würde man in diesem Zusammenhang von einem Mustermix sprechen, da die einzelnen Sujets mehr oder minder miteinander kollidieren. Dabei überlässt der Künstler nichts dem Zufall, jeder Gegenstand findet seine formale Entsprechung und selbst ein unscheinbarer Farbklecks hat seinen, ihm angestammten, Platz. Wo Draschan früher meist Ideenwelten aufeinandertreffen lies, kommunizieren nun verstärkt sinnliche Qualitäten miteinander.
Für das Entertainment seines Publikums unternimmt der Künstler dabei fast alles. Anstatt jedoch mit Tellern auf Stöcken zu jonglieren, tut er dies mit Farben und Formen.
Text: Lucas Cuturi
Eröffnung am 11.03.2013 um 19:00h
Ausstellungsdauer 12.03. bis 15.04.2013
Projektraum Lucas Cuturi, Neustiftgasse 107/5, 1070 Wien
www.instant-edition.at, www.draschan.com