2011 Together – Art & Design: Rouven Dürr

Titelbild zur Ausstellung von Rouven Duerr bei Nin Prantner 2011

2. Ausstellung der Ausstellungsreihe „Together – Art & Design“ ein Projekt der Wiener Möbeldesignerin Nin Prantner in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker und freien Kurator Lucas Cuturi.

Rouven Dürr ist Bildhauer – tief verwurzelt in der Tradition der klassischen Bildhauerei, geht es ihm vor allem um die Eroberung des Raumes. „Dieser Prozess …“ so Dürr: „ … kann durchaus als ein aggressiver Akt angesehen werden.“
Der Skulpturenbegriff drückt sich für ihn in erster Linie durch seine in sich Geschlossenheit im Raum aus. Dürr, untersucht, allem voran, das Verhalten von menschlichen Figuren im Raum.
Im Gegensatz zum Verständnis eines klassischen Steinbildhauers, wie Michelangelo, dessen großes Talent es war, im jeweiligen Steinblock, den er gerade bearbeitete, schon die finale Erscheinung seiner Skulpturen zu sehen, unternimmt Dürr den Versuch menschliche Formen, soweit es ihm möglich ist, zu einem einzelnen Block zu verdichten bzw. zu reduzieren. Dabei spielen für Dürr Virtuosität und Eleganz eine untergeordnete Rolle.
Gleich einem Solitär stehen Dürrs Plastiken dann meist auch da. Die formale Nähe zu phallischen Darstellungen ist, so der Künstler, jedoch eher unbeabsichtigt. Die Formen sind zwar menschlichen Ursprungs, haben aber den Körper in seiner Gesamtheit zum Vorbild. Mitunter greift er dabei auch auf klassische Themen aus der antiken Mythologie zurück, die der klassischen Bildhauerei, stets als Quelle der Inspiration gedient haben.
Die Farbgebung ihrerseits spielt für den Künstler nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings so Dürr, hat es zuweilen auch einen durchaus humoristischen Aspekt, wenn er eine Materialität durch die Verwendung von Gold- oder Kupferlack vortäuscht mit dem Wissen darum, dass eine Plastik eigentlich aus Papiermaché besteht.
Das vermeintliche Ziel des Künstlers ist es jedoch, ausschließlich mit der Eigenfarbe des Materials zu arbeiten.
Rouven Dürr befindet sich in seinen Bemühungen noch auf der Suche und über seine Arbeit, dass er für sich noch keine Patentlösung gefunden hat. Nicht unkritisch äußert sich der Künstler auch über die begrenzten Möglichkeiten der Bildhauerei und meint: „…, dass man mit Skulptur zwar Raum einnehmen kann – allerdings etwas so Komplexes wie Landschaft nur  äußerst schwer darstellen kann.“
Das Basisraumverständnis von Dürr findet sich, so der Künstler noch am ehesten in seinen Zeichnung und Aquarellen wieder, die ihren Ursprung in der klassischen Aktzeichnung finden.
Bei den Arbeiten die hier in Nin Prantners Schaustudie zu sehen sind, handelt es sich im Grunde um Ideen bzw. Skizzen von Plastiken, die während dieses Prozesses vorerst nur ansatzweise in der Vorstellung des Künstlers existieren.
Die Tuschezeichnungen in Aquarelltechnik  zeigen die schichtweise Überlagerung von Ebenen und suggerieren so eine Räumlichkeit, die in der klassischen Malerei eigentlich nur durch das Hilfsmittel der Zentralperspektive erreicht werden kann.
Sind die „Aquarellzeichnungen“ noch erste Schritte einer Annäherung, um Raum zu begreifen, so sind die Bleistiftzeichnungen schon sehr nahe am finalen Erscheinungsbild eines möglichen dreidimensionalen Objekts.

Text: Lucas Cuturi

Ausstellungsdauer: 18. Juni 2011 bis 10. Juli 2011

Links: www.rouvenduerr.at, www.nin.at