2011 Together – Art & Design: Franz Riedl

Titelbild zur Ausstellung von Franz Riedl bei Nin Prantner Mikado II

1. Ausstellung der Ausstellungsreihe „Together – Art & Design“ ein Projekt der Wiener Möbeldesignerin Nin Prantner in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker und freien Kuartor Lucas Cuturi.

Ausgangspunkt für Franz Riedls Arbeiten ist die weiße Fläche des Papiers, die formal und inhaltlich vorerst nicht weiter bestimmbar ist. Aber bereits durch den ersten Schnitt in das Papier wird dem Bild eine Richtung gegeben. In der weiteren Vorgehensweise kommt es dann zu einer Verdichtungen der Schnitte – Bedeutung entsteht. Dabei funktioniert die Strukturierung der Schnitte, wie eine Anleitung durch den Bildraum. Durch das Aufwölben und Eindrücken an den Schnittstellen wird die „unbestimmte Nullfläche“, wie der Künstler sie nennt, aufgebrochen, und es entsteht ein Davor und Dahinter.
Riedl schafft so aus einem ursprünglich zweidimensionalen Material einen reliefartigen dreidimensionalen Bildraum. Durch das Wechselspiel von Licht und Schatten wird der Eindruck von Tiefe erzeugt, und es entsteht im monochromen weißen Papier scheinbar eine Art Schwarz-Weiß Zeichnung.
In Riedls Arbeiten mit den Bildtiteln „Mikado“ kann man so seinen, im wahrsten Sinne des Wortes, spielerischen Zugang erkennen.
Getrieben von einem starken Interesse am öffentlichen Raum setzt sich der Künstler unter anderem mit verschiedenen Formen von Grenzen auseinander. Dabei beschäftigt er sich z.B. mit Zäunen, Markierungen oder Orten wie Straßenverläufen und [Sinn] Autobahnknoten, die sowohl trennenden als auch verbindenden Charakter besitzen. Jeder, der schon einmal vor einer Autobahn gestanden ist, weiß, was für ein großes Hindernis eine solche darstellen kann.
Weiters sind in der Ausstellung einige von Riedls Zaunarbeiten zu sehen. Generell werden Zäune stets in einem positiven und einem negativen Kontext wahrgenommen. Im Allgemeinen dienen Zäune vorwiegend dazu, Areale zu umgrenzen bzw. vor ungebetenen Gästen zu beschützen, aber auch dem Zweck, jemanden oder eine Sache einzusperren. So auch das Geflecht sogenannter Autobahnzäune, welche zwar den Autolärm von Anrainern fernhalten sollen, dabei jedoch den freien Blick auf die Landschaft versperren.

Text: Lucas Cuturi

Ausstellungsdauer: 25. Jänner 2011 bis 21. Februar 2011

Links: www.nin.at, www.franzriedl.com